Die 8 Schönsten Traditionen zu Weihnachten in Deutschland

Weihnachten in Deutschland ist ein Fest der Sinne, eingehüllt in leuchtende Lichter, verführerische Düfte und jahrhundertealte Traditionen. In diesem Artikel begeben wir uns auf eine magische Reise durch die schönsten Weihnachtstraditionen Deutschlands. Von den stimmungsvollen Weihnachtsmärkten, die mit ihren funkelnden Lichtern und handgefertigten Geschenken die Innenstädte verzaubern, über die köstlichen Leckereien wie Stollen und Lebkuchen, die in keiner deutschen Weihnachtszeit fehlen dürfen, bis hin zu den einzigartigen Bräuchen, die in den verschiedenen Regionen des Landes gepflegt werden. Dieser Artikel führt euch durch die festlichen Straßen Deutschlands, erzählt von alten Legenden und bringt die Wärme und Freude der deutschen Weihnachtstraditionen direkt zu Ihnen nach Hause.

Wie feiert man traditionell Weihnachten in Deutschland? Entdecke die 8 schönsten Weihnachtstraditionen

1. Adventskranz
2. Adventskalender
3. Weihnachtsgebäck
4. Einen Weihnachtsmarkt besuchen
5. Stiefel putzen für den Nikolaustag
6. Weihnachtliche Musik und Lieder
7. Deutsches Weihnachtsessen
8. Die Bescherung

Warum feiern wir Weihnachten?

Bevor wir uns die deutschen Weihnachtstraditionen anschauen, wollen wir erstmal schauen, wo Weihnachten überhaupt herkommt. Ursprünglich kommt das Weihnachtsfest aus dem Christentum, denn Christen feiern am 24. Dezember die Geburt von Christi vor mehr als 2.000 Jahren. Heute feiern auch viele andere Gemeinschaften, ob gläubig oder nicht, das große Fest und genießen die besinnliche Vorweihnachtszeit.

Die Adventszeit

Die Adventszeit beginnt am 4. Sonntag vor Heiligabend und läutet damit die Weihnachtszeit offiziell ein. In Deutschland bedeutet der Advent Tradition und Familien kommen jeden Sonntag vor Weihnachten zusammen und zünden eine weitere Kerze am Adventskranz an. Um das Warten auf den besonderen Tag auch an anderen Wochentagen zu verkürzen, ist der Brauch des Adventskalenders entstanden.

Woher kommt der Adventskranz?

Zu Weihnachten in Deutschland hat so gut wie jede Familie einen Adventskranz zu Hause. Ein Adventskranz ist ein meist aus Tannengrün gewebter Kranz, auf welchem vier Kerzen platziert sind, von der jeden Sonntag vor dem 24. Dezember eine mehr angezündet wird. Am letzten Sonntag vor Heiligabend brennen also alle vier Kerzen.

Seine Ursprünge hat er bereits im 19. Jahrhundert und seine Geschichte ist herzerwärmend. Der evangelische Pfarrer Johann Hinrich Wichern eröffnete damals in Hamburg ein Heim für bedürftige Kinder. Um die endlose Zeit vor Weihnachten für die wartenden Kinder zu verkürzen, erfand er, was wir heute als Adventskranz kennen. Damals war dieser zwar noch aus Holz und hing an der Decke, der Brauch war damit allerdings geboren.
Du kannst deinen Adventskranz selber machen oder ihn fertig bei einem Floristen kaufen.

Was ist ein Adventskalender?

Heute gibt es Adventskalender in allen möglichen Formaten, gefüllt mit allem, was du dir nur wünschen kannst. Ein Adventskalender hat 24 Türchen, eins für jeden Tag vor dem heiligen Abend. Besonders Kinder erfreuen sich daran, denn sie warten jedes Jahr sehnsüchtig auf den großen Tag. Im Adventskalender öffnen sie jeden Tag ein Türchen und finden eine Überraschung dahinter, ob Spielzeug oder Schokolade, hier findet jeder etwas für seinen Geschmack.

Doch wer erfand den Adventskalender? Erfunden wurde er, wie viele weihnachtliche Traditionen, die wir heute kennen, in Deutschland. Damals war er unter dem Namen „Weihnachtskalender“ bekannt und war meist gedruckt. Er wurde erstmals zwischen 1902 und 1908 gedruckt.

Entdecke weitere Weihnachtsbräuche in Deutschland

Zwei deutsche Weihnachtstraditionen haben wir nun schon kennengelernt, doch die Deutschen lieben diese Zeit des Jahres und lassen es sich nicht nehmen, noch weiter Bräuche voll und ganz zu leben. Wir haben die 6 wichtigsten Traditionen für euch zusammengefasst.

Weihnachtsgebäck naschen & Plätzchen backen

Was wäre Weihnachten in Deutschland ohne die traditionellen Leckereien? Der Stollen, ein reichhaltiger, mit Marzipan gefüllter Früchtekuchen, ist ein Muss in der Adventszeit. Ebenso verführerisch ist unser Lebkuchen, der in unzähligen Variationen von schokoladig bis zuckerglasiert zu finden ist. Lass dich von diesen süßen Köstlichkeiten verzaubern, die nicht nur köstlich schmecken, sondern auch das Herz erwärmen.

Mit Freunden oder der Familie zusammenkommen und gemeinsam Plätzen backen gehört definitiv auch zu den schönsten Bräuchen. Man verbringt gemeinsam Zeit und kann bei der Motivauswahl der Kekse kreativ werden. Die beliebtesten Plätzchen und Gebäcke zur Weihnachtszeit sind Vanillekipferl, Spekulatius, Nussecken, Zimtsterne und Kokosmakronen.

Einen Weihnachtsmarkt besuchen

Deutschland ist die Heimat der Weihnachtsmärkte und hier verbringen viele einen Großteil ihrer Vorweihnachtszeit. Die meisten Märkte starten bereits im November, du hast also genug Zeit eine große Auswahl an verschiedenen Orten kennenzulernen. Stell dir vor, du schlenderst durch die Gassen, umgeben von funkelnden Lichtern und festlichen Klängen. An jedem Stand entdeckst du etwas Neues: kunstvoll gefertigte Weihnachtsdekorationen, handgeschnitzte Holzspielzeuge und natürlich die unwiderstehlichen kulinarischen Genüsse. Probiere einen heißen Glühwein oder einen dampfenden Becher Eierpunsch, um dich in der winterlichen Kälte aufzuwärmen. Entdecke die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands und begib dich auf Erkundungstour.

Möchtest du dieses Jahr lieber einen Weihnachtsmarkt im Ausland erkunden? Entdecke mit uns die schönsten Weihnachtsmärkte in Frankreich, Großbritannien und den USA.

Stiefel putzen für den Nikolaustag

Der Nikolaus kommt in der Nacht vom 05. auf den 06. Dezember und wehe, es steht für ihn kein geputzter Stiefel vor der Haustür. Besonders Kinder nehmen diese Tradition sehr ernst, denn sie wissen, dass der Nikolaus ihnen über Nacht ein paar Kleinigkeiten in den Stiefel stecken wird und wenn der Stiefel nicht geputzt wurde, dann gehen sie leer aus. Lass dir die Tradition des Stiefelputzens also nicht entgehen und sei gespannt was am Nikolaustag in deinem Stiefel auf dich wartet.

Weihnachtliche Musik und Lieder

Die Weihnachtszeit in Deutschland wäre nicht komplett ohne die festliche Musik. Von den traditionellen Weihnachtsliedern, die in Kirchen und auf Straßen gesungen werden, bis hin zu den klassischen Konzerten, die in dieser Zeit überall im Land stattfinden, ist Musik ein wesentlicher Bestandteil der Feierlichkeiten. Vielleicht besuchst du ein Adventskonzert oder hörst den Chören zu, die in den Straßen und auf den Märkten singen.

Aprospos Gesang in Kirchen - für viele Deutsche ist Weihnachten immer noch ein heiliges und religiöses Fest und deshalb werden im ganzen Land in den Kapellen und Kirchen Gottesdienste an Heiligabend veranstaltet. Auch wenn du nicht gläubig bist, lohnt es sich mindestens einmal einen dieser Gottesdienste zu besuchen, denn sie sind wunderschön anzusehen und geben dir ein Gefühl von Besinnlichkeit.

Deutsches Weihnachtsessen

Seien wir ehrlich, darauf freuen wir uns doch abgesehen von den Geschenken am meisten in der Weihnachtszeit, das Essen an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen. Bei dieser Tradition kommen alle zusammen und genießen gemeinsam jede Menge Köstlichkeiten.

Je Region unterscheidet sich traditionelles deutsches Weihnachtsessen etwas. Die typischsten Gerichte sind allerdings:

• Kartoffelsalat mit Würstchen
• Enten- oder Gänsebraten mit Kartoffelklößen und Rotkohl
• Raclette oder Fondue

Die Bescherung

Endlich ist es so weit – Bescherung! In vielen Ländern ist die Bescherung erst am 1. Weihnachtstag, also am 25. Dezember. In Deutschland jedoch kommt am Abend des 24. Dezembers die ganze Familie am Weihnachtsbaum zusammen und packt die darunter liegenden Geschenke gemeinsam aus. Wenn man einen Abend voller alter Weihnachtsbräuche verbringen möchte, sagen die Kinder vorab noch Gedichte auf, spielen ein Instrument oder singen ein Weihnachtslied vor.

Der 1. und 2. Weihnachtsfeiertag wird damit verbracht den Rest der Familie zu besuchen und eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen.

Regionale Bräuche zu Weihnachten in Deutschland

Deutschland ist reich an regionalen Weihnachtstraditionen. Im Erzgebirge zum Beispiel findest du die berühmten Schwibbögen, leuchtende Fensterdekorationen, die die dunklen Winterabende erhellen. In einigen Teilen Bayerns wird der „Klausentreiben“ gefeiert, ein Brauch, bei dem verkleidete Gestalten durch die Straßen ziehen, um den Winter auszutreiben. Erfahre hier mehr zu den einzigartigen Weihnachtsbräuchen jeder Region, die es zu entdecken gilt:

• Das Erzgebirge und die Schwibbögen: Wie bereits erwähnt, sind im Erzgebirge die Schwibbögen, leuchtende Bögen in den Fenstern, ein zentraler Bestandteil der Weihnachtsdekoration. Sie repräsentieren Licht und Hoffnung in der dunklen Jahreszeit und sind oft kunstvoll mit Weihnachtsmotiven verziert.
• Der Nürnberger Christkindlesmarkt: In Bayern, insbesondere in Nürnberg, ist der Christkindlesmarkt ein Höhepunkt. Dieser weltberühmte Markt wird traditionell vom Nürnberger Christkind eröffnet, einer jungen Frau in einem goldenen Kleid und mit einem Engelshaar, die festliche Reden hält und die Weihnachtszeit einläutet.
• Der Barbarazweig in Franken: Am 4. Dezember, dem Barbaratag, ist es in Franken üblich, Kirschzweige zu schneiden und ins Wasser zu stellen. Wenn die Zweige bis Weihnachten blühen, soll dies Glück für das kommende Jahr bringen.
• Das Klausentreiben im Allgäu: In einigen bayerischen Regionen und gerade im Allgäu findet Anfang Dezember das Klausentreiben statt, in Österreich auch als Krampus bekannt. Dabei ziehen junge Männer in gruseligen Masken und Kostümen durch die Straßen, um den Winter auszutreiben und böse Geister zu vertreiben.
• Der Nikolaustag im Rheinland: Am 6. Dezember kommt der Nikolaus, oft begleitet vom Knecht Ruprecht. Kinder stellen ihre Schuhe heraus in der Hoffnung, dass sie am nächsten Morgen mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefüllt sind, eine Tradition, die besonders im Rheinland verbreitet ist.
• Das Neunerlei in Sachsen: Ein besonderes Weihnachtsessen ist das Neunerlei, das in Sachsen am Heiligabend serviert wird. Es besteht aus neun verschiedenen Speisen, die Glück, Gesundheit und Wohlstand im neuen Jahr symbolisieren sollen.
• Das Räuchern in Sachsen und Thüringen: In diesen Regionen ist es Brauch, in der Weihnachtszeit Räucherkerzen oder -männchen zu entzünden. Der aufsteigende Rauch soll böse Geister vertreiben und das Haus reinigen.
• Die Sternsinger im Südwesten: Anfang Januar ziehen Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen Lieder und sammeln Spenden für wohltätige Zwecke. Dieser Brauch ist besonders im südwestlichen Teil Deutschlands verbreitet.

Jede dieser Traditionen spiegelt die kulturelle Vielfalt und die tiefe Verwurzelung der Weihnachtsbräuche in den verschiedenen Regionen Deutschlands wider. Sie erzählen Geschichten von Gemeinschaft, Glauben und der Freude am Fest. Egal, ob du diese Traditionen zu Hause oder auf deinen Reisen erlebst, sie werden sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und dir die Schönheit und Wärme der deutschen Weihnacht näherbringen.

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